Anfängerfragen Systeme

Hallo,

als quasi Einsteiger bin ich in der Lage durch mein bevorstehenden Haus-Neubau (Umgebung Potsdam), in ca. 5 Monaten ist Baubeginn , ein komplettes Projekt zu verwirklichen–wired oder funk. Ich habe mich jetzt schon zwei Tage durch diverse Foren geackert und da fallen mir so um die etwa 1000Fragen ein. In diesem Thema sagen viele, wenn noch einmal die Möglichkeit da wäre zu verkabeln würde vieles anders laufen-
-was würden denn die diversen User anders machen??
-Was ist denn der wesentliche Vorteil wenn ich alles wired ausführe–??
-Die grünen Leitungen in den Bildern, das sind doch Busleitungen oder??
-wo werden denn die Busleitungen überall benötigt??
Ich dachte bei meinem Hausbau an die intelligente Steuerung meiner Rolladen im Haus (23 Stück) und die Einbindung eines effektiven Alarmanlagenkonzeptes mit Bewegungsmeldern Türkontakten etc. Momentan zeigen sich ziemlich viele Fragezeichen. Wie gesagt ich fange gerade an mich mit dem Thema zu beschäftigen und ein Haus baut man meistens nur einmal!

Bis dann…

Hallo Subtransient,

Du wirst sicher noch einige Antworten erhalten aber eines kann ich ggf. vorwegnehmen: es geht nichts über Kupfer! Jedes Kabel das fehlt wird Dich später Schweiß kosten und evtl. ärgern. :smiley:

Lege ggf. eher 5 Adern statt dreien, Plane Etagenverteiler ein (und führe möglichst sämtlche Verkabelung dorthin), lege Cat 6 Kabel in alle Räume … lege Strom und Buskabel in die Nähe der Fenster für elektrische Rollos und die Weihnachtsbeleuchtung…

Ich habe mal einen Tipp gelesen, den fand ich sehr hilfreich (ich denke hier im Forum): im Neubau direkt diverse Sanitärrohre in die Wand legen um nachträglich einfach Kabel dadurch nachziehen zu können.

Liebe Grüße, Benjamin

In Future wird es ev. Lichtwellenleiter als Vernetzung geben.

Man ist also immer irgendwie hinterm Mond, deshalb ist das Leerrohr-Thema schon erwähnenswert.

Gruß Helmut

Ja, ne es ist ja auch wichtig zu lernen nachträglich Schlitze in Mauern zu machen oder Rigipswände aufzuschneiden und hübsch neu zu verschließen - macht nur leider eine Menge Dreck und ist oft wenig WAF tauglich. :wink: :stuck_out_tongue:

Achherrje, wer rät denn so einen Unfug. Es gibt Leerrohre in jeder Ausführung, die sind geeigneter und wahrscheinlich günstiger.

Ich fand die Wellröhren bisher nicht geeigneter oder wirtschaftlicher zumal ich daran bisher keine Spaß hatte beim verlegen. :o:p

Da ich den Beruf mal gelernt hatte, sehe ich das wahrscheinlich etwas anders. :slight_smile: Aber natürlich kann man auch dicke KG-Rohre in die Wand verlegen und bis zum Übergabepunkt kriechen. :stuck_out_tongue:

Innerhalb eines Raumes später noch mal Kabel zu verlegen ist im Rahmen einer Zimmer-Renovierung meiner Erfahrung nach „relativ“ leicht. Schlitze kloppen und die mit Gips und Putz verspachteln bekommt jeder noch irgendwie hin. Macht zwar Dreck ist aber mit relativ wenig Risiko & Aufwand verbunden.

Aber von Räumen zum Keller oder in andere Räume Kabel nachträglich zu verlegen ist wirklich Aufwand. Löcher durch die Zimmerdecke usw sind echt eklig und mit Risiko verbunden.

Aber was braucht man denn wirklich: Ethernet sicherlich. Strom natürlich. Und nen Kabel für den Bus ist wirklich keine schlechte Idee. Aber TV? Braucht man in jedem Raum Coax? Nee. Im Wohnzimmer und im zentralen Verteilerraum reicht doch völlig. Streaming wird immer populärer.

Ich sehe es so: Von jedem Zimmer gibt es 1-2 Kabel mit 5x1.5 zur Verteilung. Das reicht. Wer mehr will setzt Aktoren in den Räumen ein. Parallel dazu noch ein 6DA Kabel mit Schirmung. Neben der E-Verteilung sitzt dann noch ein LSA-Verteiler für die DA-Kabel. Egal ob mehrere Etagen-Verteiler oder einzelner Hauptverteiler. Zwischen eventuellen Etagenverteilern und Hauptverteilern schadet ein 20DA Kabel sicherlich auch nix. Die DA helfen bei Sachen wie Telefon, Installations-Bus oder anderen Low-Speed Daten. Strom und DA-Kabel sind also von der Topologie her identisch zu sehen.

Die 2x Cat 6 Kabel in jedem Zimmer (außer Badezimmern) laufen im Keller oder im zentralen Verteilerraum auf Patchpaneln zusammen. Völlig unabhängig von der Stromverteilung. Etagenverteiler für LAN machen eigentlich keinen Sinn bzw. haben meiner Meinung nach keinen Vorteil (bis auf weniger Kosten durch ein paar gesparte Meter Kabel)

Damit hat man es dann aber relativ leicht: Innerhalb des Zimmers kann man nachträglich leicht verlegen und alle Kabeltypen sind doch schon da. Wenn man wirklich gut drauf ist, dann zieht man die Cat6 Kabel in Leerrohre die noch etwas platz haben. LWL Kabel (Glasfaser) gibt es heute in wirklich kompakten Ausführungen - die bekommt man locker nachgezogen, wenn noch etwas Platz ist. Oder man opfert ein Cat6 Kabel für ein LWL Kabel.

Also Streaming ist für mich ein Add-On. Ganz klar in jedem Zimmer auch Sat + LAN als Grundausstattung. Am TV habe ich 2 SAT und 4 LAN.
Etagenverteiler machen Sinn und die großzügige Verbindung zum Hauptverteiler mit Kabelschacht oder genügend Leerrohren ist Pflicht. Unser Haus ist komplett in Rohr verlegt und da muss man nicht verzweifeln, wenn mal ein Drähtchen fehlt. Das ist schon sehr vorteilhaft.
BTW: „1-2 Kabel mit 5x1.5“ in der Küche wird den Installateur nicht wirklich freuen.

Mein Server hängt z.B. völlig unabhängig an einer extra Leitung. Solche Dinge sollte man je nach Installation auch durchdenken. Dann elektrische Ventilantriebe usw. Das waren nur mal so Gedanken.

Ohne Gesamtkonzept geht da m.E. gar nix.

Danke für die zahlreichen Antworten.

Wenn ich plane die Rollosteuerung wired auszuführen, dann brauche ich ja keine Buskabel im Rollokasten–oder? Die Busleitung verbindet ja nur die Aktoren und die sitzen ja nicht in den Rollokasten sondern im Verteiler im Hauswirtschaftsraum. Busleitungen brauche ich dann nur für Sensoren. Aber die Sensoren sind ja meistens Funksensoren. Einzig für I/O Module brauche ich Busleitungen, welche ja die Schaltzustände der Schalter signalisieren, wenn man nicht unbedingt alle Leitungen von Schaltern und Leuchten in die Verteilung führen will. Ansonsten sollte natürlich CAT6 (Ethernet?) in jedem Raum vorhanden sein. Ansonsten fällt mir eigentlich nichts ein.
Über das Alarmanlagenkonzept sollte man sich auch im klaren sein–aber da habe ich noch keine Idee–sollte natürlich mit HM verwirklicht sein.

Danke für die rege Diskussion–vielleicht kann ich mir ein näheres Bild formen.

Bis dann

Ich weiß nicht ob ich mich hier anhängen soll oder einen neuen Thread?

Also ich plane auch einen Neubau, ob Massiv oder Fertighaus ist noch unklar. Aber natürlich mache ich mir Gedanken über die Verkabelung. In meinem jetzigen Haus haben wir Lan zwar nachgerüstet, mehr ging aber bei einem gekauften gebrauchten Haus nicht mehr. Upgrade war dann das FS20-System das danach kam.

Jetzt hab ich aber im Thread von Kiste „Tonnenweise“ Stromkabel gesehen, ich dachte so etwas wäre Altmodisch. Ich dachte eher daran überall zwar Strom hin zu legen, aber an alle Verbraucher Schalt-Elemente vorzuschalten, die dann den Verbraucher schalten. Also entweder viele Bus-Kabel oder Funk (ich weiß, wenns geht eher Kabel). Aber auf Kupfer-Sternverkabelung würde ich eher verzichten, oder? Lieber möglichst viele „Dosen“ wo ich Strom bekomme ohne Wände auf zu machen, dafür den Rest per „Zwischenschalter“`? Oder hab ich jetzt nen Denkfehler?

Mein Hauptproblem wird sein überhaupt vorher das System auszusuchen und dem Bauträger klar zu machen welche Kabel wo hin müssen…

Bin für jeden Tipp dankbar.

Moin …

Ich würde mir erstmal Gedanken darüber machen welches System Du nehmen willst. Dem entsprechend Professionelle Hilfe für die Planung holen. Je nach System gibt es ja verschiedene Verkabelungs Arten. Wenn man sich alles ( fast alles ) offen halten möchte, tonnenweise Kabel oder leer Rohr … Nachrüsten ist ja meistens schlecht … Ein Freund von mir hat vor einiger Zeit auch neu gebaut und wollte von Haus Automatisierung überhaupt nichts wissen. Jetzt ärgert er sich darüber.
Wenn ich so überlege das seine Küche über doppelt so teuer war wie seine Elektrik … Über was redet man denn wenn ein wenig mehr Kabel gelegt wird. 1000 bis 2000 Euro … ? Bei einem Neubau doch keine große Summe …

Gruß Holger …

Wenn wir über Neubau reden, ganz klar ein Kabel basierendes System !

Ansonsten erstmal für das System entscheiden, wer in die weiter verbreitete Profi-Ecke will KNX, ein wenig günstiger LCN, auch OK, günstig und auch was zur Selbstmontage - dazu um Funk entspannt erweiterbar - HomeMatic WIRED.

Dann solltet Ihr definitv NIX ausklammern ! Also nur Rolläden und Alarmanlage ist quatsch. Alle Taster, Beleuchtungen und die Heizung auf jeden Fall mit intergrieren. Über ein motorisches Haustürschloss ist auch nachzudenken.

UND: KABEL KABEL KABEL ! Es ist grundsätzlich imm eins zu wenig da.

Bei allen ecken wo Multimedia Technik steht, Leerrohre zwischen Zuspielern und Wiedergabegabegerät (Beamer/TV) sowie LAN Verteilung ! Die Entwicklung in Sachen HDMI Kabel etc. geht wesentlich schneller als im Bereich Hausautomation, hier sollte man immer mal flott was nachziehen können.

@hagbard235

ich kann auch nur empfehlen so viel wie möglich an Kabel zu verlegen. Ist sicherer, unkomplizierter und auf Dauer auch kostengünstiger als Funk. Und Bussysteme die über die Stromleitung gehen sind auch erheblich teurer

  1. 1-2 Netzwerkkabel in jeden Raum.
  2. zu jedem Fenster und falls Heizkörper auch dahin jeweils ein Telefon und Stromkabel.
    Stichwort Alarmanlage oder Rolladen.
    Bei den Heizkörpern könnte es bald dazu kommen das jeder Heizkörper eine kleine Umwälzpumpe statt eines Thermostat
    bekommt. Systeme gibt es schon.
  3. Zu jedem Lichtschalter ein Telefonkabel.
  4. das gleiche für Raumthermostate/Raumtemperaturfühler einplanen.

In die Flure einen kleinen Telefonverteiler und eine Steigleitung zum Hauptverteiler.

Und nach Möglichkeit noch ein paar Leerohre für das was noch kommt.

Nur um mal auf die schnelle ein paar wichtige Sachen zu nennen. Es gibt bestimmt noch dutzende Ideen.
z.B. ein Telefonkabel an Kühlschrank und Gefriertruhe zur Temperaturüberwachung. Telefon oder Netzwerkkabel
an die Waschmaschine und Trockner . Netzwerk in die Küche für PC und E-Geräte. Im Zuge von IPV6 wird irgendwann jeder Toaster und jede Kaffemaschine mal einen Internetanschluß haben. Eine Netzwerkleitung auf jeder Etage an einen zentralen Ort für WLAN Accesspoint Damit die Smartphones überall im Haus WLAN haben.

Antennenleitungungen würde ich zumindest in den wichtigsten Räumen einplanen. Den Rest kann man über Streaming lösen. Wenn SAT statt Kabelfernsehen dann aber im Wohnzimmer mindestens 2 Leitungen für Twinreceiver.

Das ganze könnte man stundenlang so fortsetzen.

Aber als Zusammenfassung würde ich sagen das eine Sternverkabelung sinnvoller ist, damit man sich nicht auf das Bussystem eines Herstellers beschränken muß. Jeder Hersteller hat seine Stärken und Schwächen.

Und wenn ich 100m mehr Netzwerkkabel einplanen dann kostet das ein paar Euro. Muß aber ein Kabel nachträglich verlegt werden wird es sehr aufwändig und teuer.

Was allerdings je nach Bauart des Hauses noch eine Möglichkeit wäre, ist die Schaffung einer Installationsebene in den Wänden. So haben wir bei einem Bekannten mit einem Holzständerwerkhaus in jedem Zimmer rundherum einen geschlitzten Kabelkanal hinter der Fußleiste eingeplant und überall ein dickes Leerrohr zur Verbindung der Kabelkanäle zum Verteiler. So kann der jederzeit Leitungen nachziehen. Die Wände haben eine sogenannte Installationsebene. Einen Hohlraum zwischen Außenwand und Innenverkleidung. Dort kann man jederzeit und überall ein Loch für eine Unterputzdose bohren und das Kabel mit recht wenig Aufwand mit einem Zugdraht nach unten in den Kabelkanal führen.

Somit kann die Installation jederzeit mit geringem Aufwand geändert oder ergänzt werden. So braucht der z.B. um eine zusätzlich Steckdose z.B. hinter dem Flachbildschirm zu montieren eine halbe Stunde. Und wird der Fernseher umgehangen so wird eine neue Dose gesetzt und beim nächsten tapezieren die alte einfach rausgebaut und ein Stück Gipskarton reingeklebt.

Das war seinerzeit noch nicht mal viel teuerer. Da von innen eine Holzfaserplatte montiert war die eh mit Gipskarton verkleidet oder verputzt werden musste war es eigentlich nur der Mehraufwand für die zusätzliche Lattung und die Kabelkanäle.

Die Standardinstallation wurde einfach vor der Anbringung der Gipskartonplatte in die Installationsebene verlegt, was ohne Stemmarbeiten etc. innerhalb von kürzester Zeit ging. Und alles was zusätzlich kommt oder bei der Planung vergessen wurde,wandert in den Kabelkanal.

Somit konnte die gesamte Verlegung der Kabel in Eigenleistung erbracht werden.
Also für den Haustechnikfreak absolute Traumbedingungen. Und die Frau motzt nicht über sichtbare Kabel oder den Dreck beim nachträglichen Verlegen

Aber Achtung, bevor ihr jetzt beim Renovieren eine Installationsebene in eure Zimmer plant,muß das ganze auch bezüglich Taupunkt etc. vorher bautechnisch abgeklärt werden. Wenn man das falsch macht kann die ganze Bude verschimmeln.

Gruß Udo

Hi,

also erstmal Danke für viele Antworten, muss mich zuallererst mal selber rügen, meine Fragestellung war einfach zu unpräzise, ich hätte es nicht in der Nacht schreiben sollen. Außerdem will ich das ganze auch ein wenig begleiten mit Fotos usw. und werde deswegen das ganze in einen eigenen Thread verlegen, dort will ich nochmal von vorne anfangen :slight_smile:

Hier ist für mich erstmal Schluss… weiter in Kürze in einem sauberen Thread.

EDIT: Hier der neue Thread als Start meines Projektes… http://www.ip-symcon.de/forum/threads/23420-EFH-mit-Automatisierung